Letzter Abendspaziergang 2022

Datum: 5. September 2022

Teilnehmer :12

Thema: Neophyten- attraktive Gartenpflanzen und Problempflanzen

Wir treffen uns bei spätsommerlichem Wetter am Bahnhof Aadorf und spazieren in Richtung Ettenhausen, wo wir uns diverse Gärten anschauen. 

Von den 500-600 Neophyten bezeichnet man nur 58 als invasiv oder potentiell invasiv. Invasive Neophyten sind einer der wichtigsten Gründe für den Artenrückgang. Sie breiten sich auf Kosten einheimischer Arten schnell aus. 

Es gibt auch einheimische Invasive: zum Beispiel die Ackerkratzdistel, die breitblättrige Ampfer (Placke), manche einheimischen Greiskräuter, wie das Jakobsgreiskraut, der Adlerfarn usw.

Gleich nach der Bahnhofunterführung zeige ich den Wilden Wein (auch Gewöhnliche Jungfernrebe), diese Pflanze ist noch nicht auf der schwarzen Liste. Auf der schwarzen Liste erfasst man die invasiven Neophyten. Als einheimische Alternative gäbe es den Efeu, der sehr wertvoll ist für die Insekten, da er spät blüht. Die Früchte werden von einigen Vögeln gerne gefressen.

Unterwegs zeige ich einige Neophyten in den Gärten, die meist beliebte und auch attraktive Gartenpflanzen sind, z.B. Sommerflieder (invasiv) Kirschlorbeer(invasiv), Thuja, Weigelie, Kolkwitzie, Strauch- Fingerkraut Pfeifensträucher, Forsythie, Hortensien. Viele der Gartensträucher stammen aus Asien. Sonnenblume, einige Astern und das invasive einjährige Berufkraut stammen aus Nord- bzw. Mittelamerika. Der Kirschlorbeer stammt aus der Türkei, wo man aus den giftigen Früchten Marmelade kocht. Die Blausäureverbindungen werden beim Kochen inaktiviert. Bei uns gibt es nur ein Insekt, dass mit dem Gift zurechtkommt, der Dickmaulrüssler. Dann fressen Vögel die Früchte, scheiden die Samen aus und sorgen für eine weite Verbreitung. Die Thuja, eine beliebte Heckenpflanze, stammt aus Nordamerika, hat dauerhaftes, wertvolles Holz, ist aber giftig (Thujon). Beim Schneiden sollte man Handschuhe tragen. 

Wir bestaunen am Buchwiesenweg eine riesige Roteiche aus Amerika, die man wegen der attraktiven Herbstfärbung anpflanzt.  Die meisten Ahorne in den Gärten, sind asiatisch. Sie werden wegen der schönen Rotfärbung und den sehr dekorativen Blattformen angepflanzt.

Wir schlendern in Richtung „Venus“ Areal und bemerken, dass diese, seit Jahren vernachlässigte Brache, von einigen Invasiven überwuchert wird: späte und kanadische Goldrute, einjähriges und kanadisches Berufkraut, Gartenbrombeere und Sommerflieder. Schön, gibt es noch ein paar einheimische Königskerzen zu entdecken. 

Zurück am Bahnhof bedanke ich mich bei allen für die Treue und das zahlreiche Erscheinen.  

Edith Hermann 

Infoblätter zu invasiven Neophyten und zu einheimischen Alternativen: infoflora.ch

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