Dieses Buch war ein Baum

Im Werk von Michael Braungart und William McDonough „Einfach intelligent produzieren“, ganz am Schluss der Einleitung „Dieses Buch war ein Baum“, steht folgendes:
„Man denke einmal über folgendes nach: Zusammen genommen haben alle Ameisen auf unserem Planeten eine Biomasse, die weit größer ist als die der Menschen. Ameisen sind seit Millionen von Jahren unglaublich emsig. Und dabei nährt ihre Produktivität Pflanzen, Tiere und den Boden. Die von den Menschen geschaffene Industrie ist erst seit knapp über einem Jahrhundert in vollem Gang, und dennoch hat sie in fast allen Ökosystemen dieses Planeten zu einer Verschlechterung geführt. Im Gegensatz zu den Menschen hat die Natur kein Designproblem.“
Ich meine:
Jeder Techniker weiss es, jeder Chemiker weiss es, jeder Theologe weiss es: Die Natur macht es uns vor, sie macht es schon seit Millionen Jahren besser und wir können von ihr nur lernen. Natürlich wird abgeschaut und kopiert was das Zeug hält, aber der durchschlagende Erfolg bleibt aus. Wir können einfach unser Problem nicht lösen. Was für ein Problem? Das ist das Problem: 100% der Weltbevölkerung hat ein Problem, aber 95% davon sind sich das gar nicht bewusst. Die grosse Leistung von Michael Braungart und William McDonough ist es dann auch, dass sie in ihrem Buch „Einfach intelligent produzieren“ uns Menschen endlich ganz unpolemisch, ohne Übertreibung, sondern sachlich und damit glaubhaft das Design-Problem schildern. Über die Lösungen und utopischen Vorschläge, die sie vermitteln wollen, kann jeder lachen oder denken was er will, aber bereits lassen Konzerne wie Unilever, BP oder Ford genau diese neuen Design-Vorschläge in ihre Konzepte fliessen, denn die reifen Früchte der Zukunft hangen am Baum dieser Erkenntnis.

Der Berliner Taschenbuch Verlag bringt es in ihrer Buchbesprechung auf den Punkt:
„Michael Braungart und William McDonough stellen eine provozierende These auf: Wir sollten nicht weniger verbrauchen, sondern mehr, nicht »weniger schlecht« produzieren, sondern einfach intelligent: in technischen und biologischen Kreisläufen. Zukünftig soll es nur noch zwei Arten von Produkten geben, nämlich Verbrauchsgüter, die wir bedenkenlos wegwerfen können, da sie biologisch abbaubar sind, und Gebrauchsgüter, die sich ohne Qualitätsverluste — also anders als bei bisherigen Recyclingverfahren — endlos wieder verwerten lassen. Die Natur ist dabei unser Vorbild. Und die Autoren wissen, wovon sie reden: Seit Jahren erproben sie mit Firmen wie Ford, Nike, Unilever und BP erfolgreich die Realisierbarkeit ihrer Ideen.“

Gruss Andreas

ISBN: 383330183X
EAN: 9783833301834
Libri: 4849515

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