Traditionelle Auffahrtsexkursion 2017

 
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Biodiversität und Gewässer vor der Haustür

Für die Biodiversität und das Gewässer im Siedlungsraum Aadorf interessierten sich am Auffahrtsmorgen 52 Naturfreunde. Die in erfreulicher Zahl aufmarschierten Frühaufsteher mussten ihr Kommen nicht bereuen, zu spannend waren die Ausführungen der Fachpersonen.  

AADORF – Die teils noch schlaftrunkenen 52 Augenpaare werden in aller Herrgottsfrühe bald einmal wach, denn ihre Beobachtungskraft ist gefragt. Entlang der Lützelmurg, unweit des Bahnhofs, nimmt Biologin Katja Polachwowski eine Wasserprobe. Die Analyse dieser Probe durch Biologe Thomas Haller zeigt, dass genügend Larven vorhanden sind, eine Voraussetzung für die Wasseramsel, nach der Ausschau gehalten wird. Mit Erleichterung wird das Ergebnis über die gute Wasserqualität aufgenommen. Die Bestätigung kommt gleich bachabwärts bei der Grüntalbrücke, wo ein Wasseramselpaar gesichtet wird. Dort befindet sich auch ein Wasseramsel-Nest. Eine weitere Nisthilfe, ebenfalls vom Natur- und Vogelschutzverein Aadorf (NVA) angebracht, erregt bei der Tennisplatzbrücke die Aufmerksamkeit der Betrachter. Sie sind erleichtert festzustellen, dass die Wasseramsel wieder in ihr Habitat zurückgekehrt ist.

Spannendes Naherholungsgebiet

Die muntere Schar, inzwischen hellwach, bewegt sich in gemächlichem Tempo weiter. Natürlich nicht ohne den Vogelstimmen zu lauschen, deren Herkunft geübte Ornithologen eindeutig zu bestimmen wissen. Am Schlammweiher beim Schützenhaus stimmen mindestens drei Teichrohrsänger in das Konzert der Vögel ein.  

Weiter geht es in Richtung Heidelberg, das zweite Ziel der diesjährigen Auffahrtsexkursion. Man hört Andreas Bieri, dem Präsidenten des NVA, gerne zu, denn er hat sich mit dem Rückbau und der Renaturierung der Kiesgruben in diesem Gebiet intensiv beschäftigt.  Mit dem Auffüllen ist bekanntlich die  Firma Toggenburger betraut worden. In zwei bis drei Jahren soll die Renaturierung beendet sein, worauf die Wiesen mehrheitlich extensiv genutzt würden. Zwar wäre ein schnelleres Vorgehen möglich, doch mache es ökologisch und ökonomisch wenig Sinn, den benötigten Aushub von weit her heran zu karren. Der NVA könne sich bei den Bepflanzungen einbringen und darauf tendieren, die Interessen der Vögel, der Insekten und der Fledermäuse wahrzunehmen. Die abgeräumte TKB-Hecke werde an ehemaliger Stelle wieder angepflanzt. An interessanter Stelle soll eine ruderale Steilfläche belassen werden. Roman Engeler, Präsident der Bürgergemeinde Aadorf, signalisierte sogar, dass sich der NVA selbst nach der Renaturierung noch einbringen könne, so hinsichtlich Pflege und eines Leistungsauftrages.

Mit einem Rucksack gefüllten Wissens ging es hinunter zur Heidelberghütte, wo die Familien Flatz und Wick für das leibliche Wohl sorgten. Die Diskussionen zu Umwelt, Natur und Vögel schienen unerschöpflich zu sein. So etwa wie die Freiwilligenarbeit, um die sich der NVA seit Jahrzehnten kümmert und wohl auch weiterhin noch intensiv bemühen wird.

                                                      KURT LICHTENSTEIGER

 

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