Bericht EAZ zur Heckenpflanzung Hänkiturm

Beitrag aus der Elgger/Aadorfer Zeitung vom Dienstag 12. März 2024
mit freundlicher Genehmigung durch die Redaktion.

Im Einsatz für die Biodiversität

12.3.2024 Aadorf

In sorgfältiger Handarbeit werden die Bäumchen gesetzt.

Letzten Samstagnachmittag traf sich eine Gruppe motivierter Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Aadorf für eine Aufforstaktion beim Hänkiturm. Ein abschüssiges Wiesenbord galt es mit einheimischen Baum und Sträucherarten zu bepflanzen.

Die Eigentümer des Sulzerareals wollen die Umgebung des markanten Hänkiturms naturnaher ausrichten. Dabei stellten sie dem Natur- und Vogelschutzverein Aadorf ein gut 200 Quadratmeter grosses Landstück für die Bepflanzung einer Hecke mit Bäumen und Sträuchern zur Verfügung. Im Vorfeld hatten die Organisatoren Hans Hollenstein und Geri Schwager mit nummerierten Pflöcken in regelmässigem Abstand die Standorte der neuen Bepflanzung auf dem Wiesenbord markiert. Auch die Setzlinge waren mit Nummern versehen, sodass auf Anhieb klar war, welche Baumart wo zu platzieren war.
17 einheimische Baum- und Pflanzenarten, jeweils drei bis vier Stück jeder Art, galt es in sorgfältiger Handarbeit zu setzen. Mit Spaten und Schaufeln wurden die einzelnen Pflanzengruben ausgehoben, die etwa 70 Zentimeter grossen Bäumchen vorsichtig gesetzt sowie ausgerichtet und die Öffnung wieder mit Erde aufgefüllt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Wasserdurchlässigkeit zur Wurzel der Setzlinge überall gewährleistet ist. Jung und Alt waren mit Eifer dabei. Nach gut einer Stunde waren sämtliche 60 Bäumchen gesetzt und die fleissige Schar wurde mit einem ausgiebigen Zvieri verköstigt.


Baumvielfalt schafft Tiervielfalt

Von den 17 Baumarten, die gesetzt wurden, gehören vier zu den Hochstammbäumen (Baumhasel, Salweide, Vogel- und Mehlbeere) und 13 zu den strauchartigen Kleinbäumen. Darunter ist beispielsweise der Schwarzdorn, die Hagebutte, der Pfaffenhut und die Liguster. Die grosse Vielfalt der einzelnen Arten sorgt dafür, dass sich die Blütezeit über einen Zeitraum von Februar bis Mai ausdehnt und auch die Zeit, wo die Bäume Früchte tragen, unterschiedlich ist. Diese erstreckt sich dann vom Sommer bis in den Herbst.
Der Standort der Hecke ist gegen Südosten ausgerichtet und garantiert für viele Sonnenstunden durchs ganze Jahr. Damit bietet er einen willkommenen Ansiedlungs- und Rückzugsort für zahlreiche Insektenarten. Für Vögel und Eichhörnchen ergibt sich von Frühling bis Herbst ein ausgiebiges Nahrungsangebot. Mit der neuen Baumhecke wird der Rotfarbwald mit dem Baumbestand auf dem südlich gelegenen Sulzerhof verbunden.
Nebst ihr gleiste der Natur- und Vogelschutzverein zwei weitere Projekte im noch jungen Jahr auf dem Sulzerareal auf. Auf der Nordseite des Hänkiturms wurden unter dem Dach Nistkästen für Mauersegler montiert. Ob diese bereits in diesem Frühjahr bewohnt werden, wird sich noch zeigen. Einige Meter entfernt, gegenüber der neuen Hecke, wurden bei einem Schopf Fledermauskästen angebracht. Gut möglich, dass, wenn sich dereinst zahlreiche Insekten in der neuen Hecke tummeln, sich auch die Fledermäuse einfinden werden.
Für Naturfreunde lohnt es sich auf jeden Fall, wieder mal einen Spaziergang in dieser Gegend zu machen. Es gibt viel Neues zu entdecken.

ROLF HUG

Ergänzender Beitrag aus der Elgger/Aadorfer Zeitung vom Samstag 16. März 2024

«Im Einsatz für die Biodiversität»

16.3.2024 Leserbriefe

In Ergänzung zum stimmungsvollen Bericht von Rolf Hug (s. Ausgabe der «Elgger/Aadorfer Zeitung» vom 12. März) zur Heckenbepflanzung durch den Natur- und Vogelschutzverein möchte ich als Eigentümerin des Hänkiturms, der Rootfarbwiese und des dazugehörigen Teils beidseits der Lützelmurg meinen Dank für die geleistete Arbeit des Vereins aussprechen. In erfolgreicher Zusammenarbeit mit Hans Hollenstein wurden die Pflanzen ausgesucht und das Datum der Pflanzung festgelegt.
Die Bepflanzung beim Hänkiturm bildet ein Teil eines umfassenden Projektes zur Renaturierung und Erhaltung der Biodiversität auf dem nördlichen Teil des Sulzerhofes. Bereits seit zwei Jahren wird die Rootfarbwiese durch einen Pächter im Sinne der Biodiversität bewirtschaftet. Mit der Bepflanzung der Hecke und dem Anbringen von Nistkästen für Mauersegler und Fledermäuse ist ein weiterer Teil des Projektes verwirklicht worden. In Zusammenarbeit mit Fachleuten des Kantons und einer Ingenieurin wird abgeklärt, inwieweit auch das Ufer und die Lützelmurg mit einbezogen werden können.
Ich bin zuversichtlich, dass auch dieser Teil des Projektes erfolgreich abgeschlossen und der Natur überlassen werden kann.

KATHARINA SULZER, BASEL

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