Zeitung | Bericht EAZ & REGI die Neue – Neuer Untermieter gefällig?

Beitrag aus der REGI Die Neue und Elgger/Aadorfer Zeitung vom Dienstag, 10. September 2024
mit freundlicher Genehmigung durch die Redaktionen.

Igel nutzen gerne auch von Menschenhand bereitgestellte Unterkünfte

Bild: L. Schmitz

Als Gartenbesitzer sollten Sie im Herbst auf neue Mitbewohner achten: Igel, unsere stacheligen Freunde, sind nun auf der Suche nach einem Winterquartier.

Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere und verbringen den Tag von ca. April bis Oktober in selbst gebauten Tagesnestern unter Hecken, Büschen, Sträuchern, Laubhaufen und „Totholzecken“, sie machen es sich aber auch gern einmal unter einem Stapel Holz, einem Schuppen oder einer Abdeckplane gemütlich.

Ab Herbst wird das Nahrungsangebot zunehmend knapper und die Igel suchen sich einen geeigneten Ort, um ihren Winterschlafplatz zu bauen. Je nach Witterung gehen Igel ab Anfang Oktober in den Winterschlaf und kommen meist erst im März oder April wieder zum Vorschein.

Winterquartiere vorbereiten

Das Winterquartier ist trocken und wetterfest gebaut, Laub z.B. bildet eine gut isolierende Fläche, unter der die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt fällt. Am besten geeignet ist ein Ast-Laub-Haufen im Schatten, ganz zuunterst sollte er einen Hohlraum von ca. 30 x 30 x 30 cm aufweisen, dessen Grundfläche planeben ist, damit sich dort kein Wasser sammeln kann. Die Stachelritter benötigen dann zu ihrem finalen „Wohnungsbau“ noch Nistmaterialien (Blätter, Verblühtes, kleinere Äste u.ä.) und werden in naturnah gestalteten Gärten auch fündig.

Auch unter einem Holzstapel, einer Palette oder Blache können sich Igel einquartieren und darauf sollte bei Aufräumarbeiten in den Wintermonaten dringend geachtet werden. Noch besser: das „Aufräumen“ in die warme Jahreshälfte verlegen.

Mangelt es den Igeln vielleicht doch an Naturverstecken können Sie sie auch mit einem Schlafhaus unterstützen, diese gibt es zu kaufen, oder Sie bauen direkt selbst eins (siehe z.B. igelzentrum.ch/images/Doc/igelhaus.pdf) und stellen es an einem ruhigen, schattigen Ort auf.

Gesundheitszustand kontrollieren

In milden Wintern kann ein Igel durchaus mal aufwachen und durch den Garten spazieren, das ist meist unproblematisch. Sollte der Igel aber immer wieder durch die Wärme oder auch andere Störungen aus dem Winterschlaf gerissen werden, kann er die dazu notwendige Energie aufgrund fehlender Nahrung nicht ausgleichen und ist dadurch meist zum Sterben verurteilt. Daher ist es immer gut ein Auge auf seinen Untermieter zu haben und in solchen Situationen deren Allgemeinzustand zu prüfen.

  • Ist der Igel verletzt?
  • Kugelt er sich bei Berührung nicht ein?
  • Ist er mit Zecken, Fliegen oder Maden bedeckt?
  • Torkelt er oder läuft er im Kreis?

Falls einer oder sogar mehrere dieser Punkte zutreffen, sicheren Sie den Igel, indem Sie ihn mit Handschuhen oder einem Tuch vorsichtig aufnehmen, ihn in eine grosse mit Zeitungspapier ausgelegte Kartonschachtel oder Plastikkiste legen und setzen sie sich so rasch als möglich mit einem Fachmann in Verbindung (Adressen und Telefonnummern unter pro-igel.ch/igel-in-not).

NVVA

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